Philemon und Baucis
(Copyright by Lenny Bugayong, Nicole Schneiter)

 

Nacherzählung

Philemon und Baucis, ein Ehepaar, nehmen trotz ihrer Armut die in Gestalt von Menschen durch Phyrgien wandernden Götter Jupiter und Merkur (Zeus und Hermes) auf und bewirten sie. Beim Mahl erkennen sie die Götter daran, dass der Wein im Krug nicht versiegt. Zum Dank für die Gastfreundschaft, die von den übrigen Erdbewohner nicht gewährt wurde, verwandeln die Götter die Hütte des Paares in einen Tempel, während die übrigen Häuser in einer Flut untergehen. In diesem Tempel werden Philemon und Baucis Priester. Auf ihre Bitte sterben gemeinsam in hohem Alter, Philemon wird in eine Eiche und Baucis in eine Linde verwandelt.

Funktion

Zuerst ist hier einmal das Motiv der wandernden Götter, die bei Menschen einkehren wollen um sie so auf die Probe zu stellen. Danach folgt eine der zahlreichen Sintflutsagen, die sich auf Grund des Frevels der Menschen ereignet. (Ähnlich wie Philemon und Baucis bewirtet Abraham den Herrn und wird auch dafür belohnt.) Die Verwandlung von Mensch zu Baum ist wohl auf die alte Vorstellung zurückzuführen, dass aus dem Blut des Sterbenden oder der Asche des Verstorbenen Bäume oder Pflanzen wachsen, in denen die Seele weiterlebt.

Nachwirkungen

Neben zahlreichen Gemälden ist besonders erwähnenswert, dass Philemon und Baucis in Goethes Faust, 2. Teil im fünften Akt vorkommen. Sonst gibt es noch einige Weiterverarbeitungen dieser Geschichte wie beispielsweise Opern (von Haydn und Gounod).