Die Sintflut
(Copyright by Lyly Siep, Miriam Vogel)
Erzählungen von einer grossen Flut, die in der Vorzeit mit Ausnahme einzelner Überlebender die ganze Menschheit vernichtet habe, finden sich bei vielen Völkern der alten und neuen Weit, meist im Anschluss an die Weltschöpfung als Strafe Gottes für die Frevel der frühen Menschheit. Neben dunklen Reminiszenzen an die sogenannte Pluvialzeit dürften schwere örtliche Wasserkatastrophen in ferner Vergangenheit die Entstehung solcher Sagen veranlasst haben. Dabei kam es zur Ausbildung vieler Wandermotive und zur Übernahme von Sintflutsagen in Gebiete, die von solchen Katastrophen wohl nie betroffen in wurden.
Einer der ältesten Berichte findet sich in dem in Mesopotamien entstandenen Gilgamesch-Epos (2. Jahrtausend v. Chr.), dessen Flutbericht sich in vielen Details mit dem des AT deckt (400 v. Chr.). Auch in der griechischen Mythologie wurde von mehreren Fluten berichtet, deren bekannteste die von Ovid erzählte sogenannte Deukalionische Flut (Deukalion weist zahlreiche Parallelen zu Noah aus dem AT auf).
Bericht im alten Testament Noah, Vater dreier Söhne, ein "gerechter, religiös einwandfreier Mann, der mit Gott wandelt", während die ganze übrige Menschheit, moralisch verkommen, die Erde mit Gewalttaten anfüllt, erhält den Befehl Gottes aus Holz einen "Kasten" zu bauen und ihn mit Erdpech zu bestreichen. Gott kündigt an, er werde den Himmelsozean, gemeint ist das Chaoswasser, wieder auf die Erde bringen. Nur Noah, seine Familie und von allen Tierarten je ein Paar würden in dem "Kasten" überleben.
Dann stürzt der Himmelsozean auf die Erde und 40 Tage lang strömt Regen herab. Nach 40 Tagen treibt ein Wind das Wasser zurück, der Regen wird zurückgehalten. Noahs Bauwerk landet auf den Bergen des Ararat. Durch eine Öffnung am Dache lässt Noah nacheinander einen Raben und dreimal eine Taube fliegen. An deren schliesslichem Ausbleiben erkennt er das Ende der Flut.
Gott ermächtigt allen Überlebenden, den "Kasten" zu verlassen und beschliesst, trotz der Schlechtigkeit der Menschen die Erde nicht mehr zu verfluchen. Sodann segnet Gott die Menschen und gibt ihnen die "verpflichtende Zusage", fortan ihre Existenz im Grossen wie im Einzelnen zu schützen.
Die griechisch Sage von Deukalion und Pyrrha (Ovid) Als Zeus die frevIerischen Menschen des Eisernen Zeitalters durch eine Sintflut vernichten will, baut Deukalion, ein von jeglicher Freveltat freier Mann, auf den Rat seines Vaters Prometheus einen grossen Kasten aus Holz, den er mit dem Lebensnotwendigen belädt. Zusammen mit Pyrrha, seiner Gemahlin, wird er neun Tage und Nächte lang von den Fluten hin- und hergetrieben, bis er am Parnassos bei Delphi landet. Hier bringt er Zeus ein Dankopfer für die-Rettung dar. Als ihm der Gott eine Bitte freistellt, wünscht er sich, neue Menschen erschaffen zu können. Auf Weisung des Zeus werfen Deukalion und Pyrrha Steine hinter sich, aus denen neue Männer und Frauen hervorgehen.
Doch entgegen Jupiters Absicht ist dieses Geschlecht in seinem Wesen genauso hart wie das Mater-fal aus dem es stammt.